Planst Du vielleicht selbst, auszuwandern und suchst Motiviation, Tipps und Erfahrungsberichte zum Thema Auswandern? Oder liest du einfach gern Geschichten vom Alltag in der Ferne?
Auf meinem Blog kommen regelmäßig Auswanderer und Auswanderinnen aus Deutschland und anderen (überwiegend deutschsprachigen) Ländern zu Wort und erzählen von ihren Beweggründen, von ihrem Leben in der neuen Heimat und davon, wie der Schritt aus der Komfortzone sie verändert hat.
Auswanderer: Wer sind sie und wenn ja, wie viele?
Vorweg: Inzwischen hat sich die Definition des Begriffs „Auswandern“ etwas verändert: Verstand man darunter früher das auf lange Dauer angelegte Verlassen der Heimat und Immigrieren in ein anderes Land, spricht man heute auch häufig dann von „Auswandern“, wenn die Zeit im Ausland von vornherein begrenzt ist. Streng genommen ziehen viele Auswanderer nur vorübergehend um. Viele halten sich als Expats im Ausland auf, haben eine deutsche Expat-Krankenversicherung und bleiben teilweise auch in Deutschland gemeldet.
Laut der Studie „German Emigration and Remigration Panel“ wandern übrigens jedes Jahr rund 180.000 Menschen aus Deutschland aus, demgegenüber kehren aber auch 130.000 im selben Zeitraum wieder zurück. Forscher gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent der deutschen Staatsbürger im Ausland leben. Wie viele Menschen nach dem Auswandern nie mehr heimkommen, lasse sich auf Grundlage der vorhandenen Daten aber schwer sagen. Auswanderungsfreudiger als die Deutschen sind innerhalb von Europa jedenfalls nur die Briten und die Polen.
Die meisten der 180.000, die Jahr für Jahr in Deutschland die Zelte abbrechen, verlassen ihre Heimat aus beruflichen Gründen und satte 76 Prozent von ihnen sind Akademiker:innen. Sie erhoffen sich im Ausland ein höheres Einkommen – und verdienen dort tatsächlich im Schnitt etwa 1200 Euro pro Jahr mehr als daheim. Zwar wandern bisher vor allem Hochqualifizierte aus, der Studie zufolge steigt aber auch der Verdienst von Geringverdienern deutlich, wenn sie ins Ausland gehen.
Die Karriere ist der Hauptgrund für eine Auswanderung. Bei 37 Prozent der Befragten aus der oben verlinkten Studie ist es aber gar nicht die eigene Karriere, sondern der Beruf des Partners oder der Partnerin, der sie ins Ausland verschlägt. Als zweitwichtigstes Motiv nannten die Studienteilnehmer:innen den Lebensstil im Zielland.
Doch auch viele Rentner:innen erwägen, ihren Ruhestand im Ausland zu verbringen oder haben diesen Schritt längst gemacht: Laut dem Verein „Deutsche im Ausland“ werden inzwischen rund 230.000 Renten ins Ausland überwiesen.
Mittlerweile habe ich für diesen Blog mit vielen Auswanderern gesprochen und auch anderswo reichlich Erfahrungsberichte gelesen. Meine Stichprobe ist gemessen an der offiziellen Gesamtstatistik natürlich winzig klein, aber mir ist aufgefallen, dass immer mehr Menschen aus Liebe auswandern. Das Internet hat zweifelsohne seinen Anteil daran: Die Kommunikation in einer Beziehung kann man – zumindest eine Zeitlang – heute auch per WhatsApp oder Facebook in Gang bringen und aufrechterhalten. Auf diese Weise steht man trotz tausender Kilometer Entfernung in regem Kontakt. Weil es diese Möglichkeiten gibt, lassen sich heute immer mehr Menschen überhaupt auf eine Fernbeziehung ein. Irgendwann muss das Paar eine Entscheidung treffen und einer der beiden Partner der Heimat den Rücken kehren – manchmal nur vorübergehend, manchmal aber auch für immer.
Was ist das beliebteste Auswanderungsland?
Am häufigsten gehen Deutsche übrigens in die Schweiz, dicht gefolgt von den Vereinigten Staaten von Amerika. Auch Bianca ist mit 22 Jahren ausgewandert – nach New York City!
Auf der Liste der beliebtesten Auswanderungsländer für Deutsche stehen auch Österreich und Großbritannien. Viele träumen aber auch von einem Leben auf einer sonnenreichen Insel am anderen Ende der Welt, etwa vom Auswandern in die Karibik. Hier auf dem Blog gibt es auch einen Erfahrungsbericht einer Auswanderin, die in der Karibik lebt, nämlich von Johanna (65), die schon in den Achtziger Jahren nach Grenada zog.